Finnland – Mein Rückblick

von Michèle Tille

Bald ist es schon vorbei… Ich kann gar nicht glauben, wie sehr die Zeit vergeht. So vieles wollte ich noch machen und habe es letzten Endes doch nicht geschafft. Was wird aus meiner Reise zum Nordpol oder nach St. Petersburg? Aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben, vielleicht werde ich diese Orte irgendwann noch besuchen. Ich habe so viele tolle andere Dinge erlebt, so viele neue Freunde kennen gelernt und so viele neue Sachen ausprobiert.

Uni

Das Studium hier war sehr organisiert und fordernd, trotz des chaotischen Anfangs mit all den Kursen, die sich überlagerten, aber mit der Zeit hat man sich in das finnische System eingelebt und mit zuständigen Professoren Lösungen gefunden.  Jede Stunde zählte Anwesenheit, ja sogar Mitarbeit, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen, aber im Endeffekt bringt es einem persönlich weiter. Es wurden viele Gruppenarbeiten realisiert und auch das hat durch die unterschiedlichsten Kulturen innerhalb einer Gruppe einen riesen Spaß gemacht, man lernt in einem internationalen Team, Projekte auf die Beine zu stellen, das ist toll und wichtig in der heutigen Zeit.

Leben

Das Leben im Studentenwohnheim in Tampere war alles andere als ruhig, jeden Abend gab es irgendwas, egal ob Party, Spiele- oder Filmabend. Man muss dazu sagen, manche Nationen haben das Feiern manchmal etwas übertrieben und unsere Gemeinschaftsräume regelrecht verwüstet, die arme Putzfrau. Ansonsten bestand der Alltag neben der Uni aus Sauna, Einkaufen, Hausaufgaben und neue Freunde zu treffen. Ich habe wirklich unglaublich nette Menschen kennengelernt, die auf der ganzen Welt verstreut wohnen. Ich bin schon etwas traurig, dass sich unsere gemeinsame Zeit nun dem Ende zuneigt. Ich erinnere mich gerne an unsere unternommen Ausflüge zurück, an anfängliche Verständnisprobleme und lustige Sushiabende. 

 

Sushiabend
Sushiabend
Geld

Man merkt geringfügig, dass Finnland etwas teurer ist, wenn man viel Alkohol konsumiert, dann merkt man es sehr deutlich. Ich habe mir eine Liste angefertigt, in der man den Überblick über die Kosten behält. Das Ergebnis war: Das ich sogar relativ sparsam gelebt habe, Kosten für Lebensmittel  waren beinahe dieselben (in Finnland etwas höher) da ich auf einige Sachen verzichtete. Die Miete und das Reisen, das waren die wirklichen Antriebsfaktoren, die Finnland teuer machten.

Dunkelheit

Tatsächlich ist Tampere noch nicht allzu stark von der andauernden Dunkelheit betroffen, wie Lappland beispielsweise. Dennoch sind 5 Stunden Licht etwas deprimierend. Man kann es nicht mal Sonne nennen, denn die hat man durch starke Bewölkung das letzte Mal im Oktober gesehen.  9 Uhr eine Vorlesung ist der Horror, da muss man sich schon aus dem Bett raus in die eisigen Temperaturen quälen, aber das aufstehen lohnt sich, keine Sorge. Ich persönlich hatte schon zu kämpfen mit dem Wetter, an freien Tagen schlief ich auf einmal bis 11-12 Uhr, wo ich sonst spätestens 10 Uhr aus dem Bett sprang.  

Abschließend kann ich nur sagen, es war ein wundervolles Auslandssemester voller Emotionen, Freundschaften, Kulturen und der großen Neugier, alles zu erforschen. Ich werde noch lange auf diese Zeit zurückblicken. Ich verlasse Finnland mit einem lachenden und weinenden Auge, dennoch ist die Freude groß meine Familie wiederzusehen, ich freue mich ganz besonders auf meinen Opa.  Es heißt doch: man sieht sich immer zweimal im Leben und deshalb mache ich mir keine Sorgen, meine neuen Freunde wiederzusehen. Wer weiß wo wir uns das nächste Mal begegnen, in  England, Indonesien, Mexiko, Japan oder vielleicht doch in Finnland, wo unsere gemeinsame Geschichte begann.

 

Weihnachtsmarkt Tampere
Weihnachtsmarkt Tampere

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